The League of Extraordinary Gentlemen war zunächst eine sechsteilige Comic-Miniserie, die 1999/2000 in den USA erschien. Der Autor, der Engländer Alan Moore, galt schon vorher durch Werke wie Watchmen und From Hell als einer der besten Comic-Autoren der Welt.

Die Serie spielt im Jahre 1898 und versammelt berühmte Charaktere aus populären Romanen dieser Zeit zu einem Superheldenteam der Jahrhundertwende. Wilhelmina Murray stellt im Auftrag des englischen Geheimdienstes eine ganz besondere Truppe auf, bestehend aus Kapitän Nemo, Allan Quatermain, Dr. Jekyll und Hawley Griffin, dem "Unsichtbaren". Gemeinsam sollen sie den gefährlichen Schurken namens "Doctor" bekämpfen.

Für LOEG tat sich Alan Moore mit seinem Landsmann Kevin O'Neill zusammen. Gemeinsam schufen sie ein Gesamtkunstwerk: Die Hefte spielten nicht nur inhaltlich im Jahr 1898 und brachten Helden aus dieser Epoche zusammen, sie waren auch in Aufmachung und Gestaltung im besten Sinne "altmodisch", bis hin zu Anzeigenseiten, die aus alten Inseraten der Jahrhundertwende bestanden.

Die Detailtreue und die unglaubliche Menge an offensichtlichen und versteckten Referenzen an 100 Jahre Popkultur machten The League of Extraordinary Gentlemen zu einem besonderen Comic mit großer Fangemeinde.

Volume I, die erste Miniserie, auf der auch der Film basiert, ist inzwischen auch als Sammelband (sowohl Hard- als auch Softcover) erschienen. Eine deutsche Fassung ist bei Speed Comics als Paperback erschienen.

Inzwischen erscheint in den USA eine zweite Miniserie, in der es die League mit einer Invasion vom Mars, basierend auf H.G. Wells' Krieg der Welten, zu tun bekommt.

Inhaltsangaben zu allen Heften gibt es auf meiner ABC-Fan-Page.

Sehr empfehlenswert sind auch die Annotations zur Serie, in denen Bild für Bild die zahlreichen literarischen Referenzen erklärt werden.

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Der Soundtrack

Der "Original Motion Picture Score" von Trevor Jones (From Hell, 13 Days, Notting Hill, Brassed Off) erschien in Deutschland auf dem Label Colosseum.

Von den 15 Tracks (Spielzeit: 54:43) auf der CD sind 12 Instrumentaltitel in klassischer Hollywood-Symphonik, gespielt vom London Symphony Orchestra in teilweise enormer Wucht, die bestens zu einem Action-Film passt. Dazu gibt es einen kitschig-romantischen Walzer, gesungen von Victoria Seale und zwei Songs von Ladysmith Black Mambazo. Die Lieder der afrikanische A-Capella-Gruppe mit ihrem typischen Sound (auch bekannt von Paul Simons Album "Graceland") heben sich angenehm vom Rest ab. Insgesamt wohl doch eher eine CD für absolute Soundtrack-Fans.
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Der Roman zum Film

Eigentlich absurd, ein Buch zum Film zu schreiben, wo es doch schon längst eines gibt: nämlich die Comicvorlage. Trotzdem musste es sein: "Der Roman zum Film von Kevin J. Anderson nach dem Drehbuch von James Dale Robinson basierend auf den Comic-Büchern von Alan Moore und Kevin O'Neill" steht auf dem Umschlag.

Die Story folgt natürlich treu dem Film und gibt in schlichter Sprache im Grunde nur wieder, was man im Kino auf der Leinwand sieht. Wie das eben bei einem "Buch zum Film" so ist. Letztlich ein überflüssiges Buch. Das erfreulichste daran ist wahrscheinlich die Anzeige für den Comic auf der letzten Seite.

Kevin J. Anderson: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen
Aus dem Amerikanischen von Andreas Brandhorst
Wilhelm Heyne Verlag, München 2003
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© 2003 LeGuy.
Dieses Special ist Teil der ABC-Fan-Page.
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